Inge Deutschkron - Kurzbiographie

 

Inge Deutschkron wurde 1922 in Finsterwalde (Niederlausitz) geboren, wuchs aber in Berlin auf. Die Familie wurde von 1933 an als Sozialdemokraten und Juden verfolgt. Dem Vater gelang noch kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges die Flucht nach England. Die Mutter und Inge blieben in Berlin zurück und waren von Kriegsbeginn an den immer grausamer werdenden Verfolgungen ausgesetzt.

Inge arbeitete nacheinander als Dienstmädchen und Fabrikarbeiterin. Nichtjüdische Freunde übernahmen vom 15. Januar 1943 an das Risiko, Inge und ihre Mutter vor den Deportationen zu verstecken. Bis zur Befreiung am 8. Mai 1945 waren die beiden fast ständig auf der Flucht. 1945/46 arbeitete Inge als Sekretärin in der Zentralverwaltung für Volksbildung für die sowjetisch besetzte Zone.

Dann wanderte sie nach England aus. Dort studierte sie vier Jahre und arbeitete danach im Londoner Büro der Sozialistischen Internationale. 1956 ließ sie sich in Bonn nieder, arbeitete zunächst als freie Journalistin und wurde 1958 Deutschland-Korrespondentin der israelischen Zeitung MAARIV. Von 1972 an bis zu ihrer Pensionierung 1987 war sie in der Redaktion der von ihr in Bonn vertretenen Zeitung in Tel-Aviv tätig.

1988 kam sie zur Vorbereitung des Theaterstückes "Ab heute heißt Du Sara" (nach ihrem Buch "Ich trug den gelben Stern") wieder nach Berlin, wo sie nun einen Teil ihrer Zeit verbringt und in Schulen, in Lesungen aus ihren Büchern, in Vorträgen usw. über ihre Erfahrungen mit dem Nationalsozialismus informiert.

Inge Deutschkron, 1996

 

Preise: Rudolf Küstermeier Preis, Moses Mendelssohn Preis (1995)