* Das Massachusetts Institute of Technology sieht es als eine vorrangige Aufgabe an, seine Studierenden auf die immer weiter zunehmende Internationalisierung in Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung vorzubereiten.
* MIT hat in den letzten Jahren verschiedene Schritte unternommen, Lehre und Forschung zu internationalisieren. Das 1981 gegründete MIT-Japan Program zum Beispiel sendet jährlich mehr als 50 Studenten nach Japan, die dort in sechs- bis zwölfmonatigen Arbeits- und Forschungsaufenthalten einen praxisorientierten Einblick in japanische Unternehmen erhalten und ihren persönlichen Horizont durch vielfältige Erfahrungen in einer fremden Kultur erweitern. Das Programm bietet darüber hinaus eine Vielzahl von Veranstaltungen und Seminaren an, die amerikanische Wissenschaftler und Geschäftsleute auf einen Aufenthalt in Japan vorbereitet. Für die japanischen Partner bietet das MIT-Japan Program ein Forum, in dem vielfältige Kooperationen mit amerikanischen Firmen und Forschungseinrichtungen vereinbart werden.
* Die seit 1994 bestehende MISTI-Initiative (MIT International Science and Technology Initiative) ist dabei, Beziehungen zu China und Lateinamerika aufzubauen. In diesem Jahr werden erstmals Studenten und Wissenschaftler im Rahmen dieses Programms in chinesischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen arbeiten.
* Während MIT als die führende amerikanische technische Universität das Netz wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Beziehungen im asiatischen Raum stetig verstärkt hat, gibt es bislang nur informelle, sporadische und auf privaten Kontakten beruhende Beziehungen mit deutschen Unternehmen und Forschungseinrichtungen.
* Die Entscheidung, das MIT-Germany Program aufzubauen, wird von den folgenden Prämissen geleitet :
- Die zunehmende Internationalisierung von Wirtschaft und Wissenschaft verlangt nach Ingenieuren, Wissenschaftlern und Geschäftsleuten, die über die solide Kenntnis mindestens einer Fremdsprache verfügen und darüber hinaus über die wesentlichen kulturellen, politischen, historischen und wirtschaftlichen Grundzüge eines anderen Landes informiert sind. Erfolgreiche wirtschaftliche und soziale Beziehungen sind langfristig nur dem möglich, der die Sprache eines Gastlandes kennt und einen Einblick in seine kulturellen und historischen Strukturen hat.
- Die atlantische Allianz zwischen Deutschland und den U.S.A. nach dem Zweiten Weltkrieg ist für beide Länder von unschätzbarem Wert gewesen. Es gilt, in einer sich ändernden weltpolitischen Dynamik diese Beziehungen zu pflegen und eine neue Generation von amerikanischen Studierenden für die vielfältigen wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten zu interessieren.
- Das MIT-Germany Program möchte deshalb jungen Studierenden die Möglichkeit geben, ihre Kenntnisse in deutscher Sprache und Kultur mit ihrer Ausbildung in einem naturwissenschaftlich- technischem Bereich zu verbinden und in deutschen Unternehmen bzw. in amerikanischen Unternehmen, die in Deutschland tätig sind, sowie in deutschen Forschungseinrich-tungen zur Anwendung zu bringen.
- Diesen Unternehmen und Forschungseinrichtungen soll die Möglichkeit gegeben werden, mit einer Gruppe von hoch-qualifizierten amerikanischen Studenten aus dem Bereich der Ingenieur- und Naturwissenschaften in einen längerfristigen Kontakt zu kommen. Diese Studenten verfügen über eine solide Kenntnis der deutschen Sprache und möchten in einem deutschen Unternehmen berufliche Erfahrungen sammeln und zugleich einen direkten Einblick in die deutsche Gesellschaft und Kultur erhalten.
- Wir glauben, daß eine Unterstützung des MIT-Germany Programs für deutsche und amerikanische Unternehmen vor allem im Bereich der Personalplanung und im R/D Bereich von Interesse ist. Die Teilnehmer an diesem Programm bilden einen Pool von hochqualifizerten Experten, die speziell für Positionen in amerikanischen, bzw. deutschen Tochterfirmen geeignet sind.
- Das MIT-Germany Program gibt darüber hinaus die Möglichkeit, langfristig zur Pflege deutsch-amerikanischer Beziehung und der Verständigung der beiden Kulturen beizutragen. Die persönlichen Biographien führender Kräfte in Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur zeigen immer wieder, wie entscheidend sich oft ein erfolgreicher Auslandsaufenthalt auf den weiteren persönlichen und beruflichen Werdegang ausgewirkt hat. Wir appellieren besonders an all diejenigen, die persönlich diese Erfahrung machen konnten, das MIT-Germany Program zu unterstützen und so einer jungen Generation diese einzigartige Chance zur beruflichen und persönlichen Entwicklung zu geben.
* Studierenden des Massachusetts Institute of Technology wird durch das MIT-Germany Program die Gelegenheit gegeben, nach Abschluß ihres Undergraduate-Studiums für sechs bis zwölf Monate in einem deutschen Unternehmen, einem in Deutschland tätigen amerikanischen Unternehmen oder einer deutschen Forschungseinrichtung zu arbeiten. Graduate-Studenten soll die Möglichkeit gegeben werden, schon während ihres Studiums an diesem Programm teilzunehmen.
* Im Rahmen des German Studies Programs am MIT werden den Studenten sowohl die sprachliche als auch die kulturelle Kompetenz vermittelt, die zu einem Aufenthalt in einem deutschsprachigen Land notwendig sind.
* Das MIT-Germany Program wird von einem Konsortium führender deutscher und amerikanischer Unternehmen unterstützt, die für Studenten des Programms eine Arbeitsmöglichkeit zwischen sechs Monaten und einem Jahr anbieten. Zusätzlich suchen wir die Unterstützung von staatlicher Seite und von Stiftungen, die an einer Förderung der deutsch-amerikanischen Beziehungen interessiert sind, speziell im Bereich von Wissenschaft und Forschung.
* Die Teilnehmer am MIT-Germany Program werden sorgfältig ausgewählt. Der genauen Formulierung eines Arbeitsprojekts von seiten des Studierenden und des Unternehmens kommt entscheidende Bedeutung zu. Die besonderen Qualifikationen des Studenten sollen sich mit den Erwartungen und Wünschen des Unternehmens decken. Die endgültige Entscheidung über die Plazierung eines Studierenden bleibt dem Unternehmen bzw. der Forschungseinrichtung vorbehalten.
* Das MIT-Germany Program ist Teil der MIT International Science and Technology Initiative (MISTI) und wird von dieser institutweiten Initiative sowohl administrativ wie auch finanziell gefördert.
* Im MIT-Germany Program sind folgende Gruppen vertreten:
- ein Teilnehmerpool von Studierenden, die vom MIT-Germany Program intensiv, zum Teil durch ein eigenes Kursprogramm, betreut werden.
Dieser Pool wird sowohl aus Undergraduate- als auch aus Graduate Studenten bestehen.
- ein Konsortium führender deutscher und amerikanischer Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Stiftungen. Dieses Konsortium hilft maßgeblich bei der Finanzierung des Programms. Jedes Mitglied des Konsortiums ist durch einen Repräsentanten vertreten, der sowohl als Ansprechpartner für das MIT-Germany Program fungiert als auch die Interessen und Wünsche des Unternehmens, der Forschungseinrichtung, oder anderer unterstützender Institutionen deutlich macht.
- ein wissenschaftlicher Stab, der
a) die sprachliche und kulturelle Kompetenz der teilnehmenden Studierenden sicherstellt und die Auswahl des Teilnehmer-Pools vornimmt.
b) ein advisory board von Professoren aus den verschiedenen Ingenieur- und Naturwissenschaften am MIT. Dieses advisory board hilft zum einen bei der Auswahl der Studenten, vermittelt aber auch längerfristige Forschungskooperationen zwischen den Unternehmen und dem MIT.
- ein administrativer Stab, der unter der Leitung des Program Directors steht. Dieser Stab wird unter anderem eine Fachkraft bereitstellen, die als Vermittler zwischen Studierenden und Unternehmen fungiert und sicherstellt, daß das Arbeitsverhältnis sowohl den Wünschen und Erwartungen des Unternehmens als auch dem Interesse des amerikanischen Teilnehmers gerecht wird.
- ein auswärtiger Begutachterstab, der in regelmäßigen Abständen das Programm evaluiert.
* Das MIT-Germany Program rekrutiert den Teilnehmerpool, der sich aus Undergraduate- und Graduate Studenten des Massachusetts Institute of Technology zusammensetzt.
* Es sei hier noch einmal darauf hingewiesen, daß sich das Programm nicht in der Tradition einschlägiger "Study-Abroad oder "Work-Abroad" Programme sieht, sondern sich als ein praxisorientierter, erster Schritt in der Berufskarriere des Studierenden versteht. Daher schließt sich der Aufenthalt der Studierenden in aller Regel erst nach dem Abschluß des Undergraduate Studiums an und erstreckt sich über einen längeren Zeitraum (bis zu einem Jahr). Damit soll den deutschen Unternehmen wie auch den Teilnehmern die Möglichkeit gegeben werden, eine anschließende mögliche längerfristige Anbindung an das Unternehmen ins Auge zu fassen. Es soll allerdings nicht ausgeschlossen werden, daß einige Studenten schon während des Studiums durch Internships und Praktika im Sommer einen ersten Einblick in ein Unternehmen gewinnen können und so erste Kontakte knüpfen. Graduate Studenten, deren Studienplan häufig flexibler ist, soll ein Aufenthalt auch während des Studiums ermöglicht werden, vor allem, wenn der Aufenthalt dem Forschungsprojekt des Studierenden förderlich ist.
* Einem Unternehmen, das sich zur Bereitstellung einer sechs bis zwölf-monatigen Arbeitsmöglichkeit entschließt, werden die Bewerbungsunterlagen von interessierten Studenten zugesendet. Das Unternehmen entscheidet unabhängig vom MIT-Germany Program über die Annahme des Bewerbers und verpflichtet sich zu folgenden Leistungen:
- Übernahme der Kosten für Hin- und Rückflug;
- Entgelt im Rahmen des üblichen Anfangsgehalts;
- Übernahme der Krankenversicherung für die Zeit des Aufenthalts;
- wenn möglich, Hilfe bei der Bereitstellung einer Unterkunft.
* Alle weiteren Vereinbarungen bezüglich Arbeitsbedingungen, Arbeitszeit und Form und Umfang einer detaillierten Beschreibung des Arbeitsauftrags werden zwischen dem Unternehmen und dem Teilnehmer geklärt.
* Die Vermittlung von Studierenden für einen Arbeitsaufenthalt in Deutschland soll nur den ersten Schritt in der Entwicklung des Programms darstellen. Langfristig soll die organisatorische Struktur des MIT-Germany Programs vielfältige Kooperationen auf den verschiedensten Gebieten technischer und naturwissenschaftlicher Entwicklung und Forschung anregen. Darüber hinaus soll das Programm den Rahmen bieten für eine sozialwissenschaftliche Auseinandersetzung mit Fragen deutscher Wirtschafts- und Unternehmenspolitik, aber auch die Möglichkeit des Austauschs auf verschiedenen kulturellen Gebieten anregen. Wir stellen uns vor, daß das Programm ein Forum bieten kann, in dem deutschen Führungskräfte aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft in Vorträgen, Konferenzen und anderen Veranstaltungen in Kontakt mit interessierten amerikanischen Fachkreisen kommen.
* Nach einer soliden Etablierung des MIT-Germany Programs wird die Frage zu stellen sein, wie rasch und umfassend eine Erweiterung des Programms vorgenommen werden soll. Es besteht darüber Einigkeit, schon in der Anfangsphase Unternehmen aus der Schweiz und Österreich an einer Beteiligung einzuladen. Wir möchten dieser baldigen Erweiterung schon deshalb Priorität einräumen, um den Studierenden den gesamten deutschsprachigen Kulturraum zu eröffnen und so auf die Vielfalt deutschsprachiger Kulturen aufmerksam zu machen.
* In Übereinstimmung mit dem Konsortium soll entschieden werden, ob das MIT-Germany Program langfristig in ein MIT-Europe Program münden soll. Vor allem von französischer Seite wird eine solche Erweiterung gewünscht.
Bitte richten Sie Anfragen, Anregungen und Kommentare an:
Professor Bernd Widdig
Program Director
The MIT-Germany Program
Building 14N-320
Massachusetts Institute of Technology
Cambridge, MA 02139, USA
Tel: 617-253-3925
Fax: 617-258-6189
e-mail: bwiddig@mit.edu